Die Botschaft ist so einfach wie bitter: Eisbären gehören nicht in den Zoo. Zoologen konnten schon 2003 nachweisen, dass die Größe des natürlichen Territoriums mit der Anzahl von
Verhaltensstörungen und der Jungensterblichkeit in Gefangenschaft eng korreliert. Schlecht für die Eisbären: Von allen Landsäugetieren beanspruchen sie auf ihren langen Wanderungen mit Abstand
den größten Lebensraum in der Natur, der so groß wie Italien ist. So wundert es nicht, dass neben Jungtierverlusten, beobachtbaren manifesten Stereotypien auch die Handaufzucht bei der
Eisbärenhaltung im Zoo die Regel und nicht die Ausnahme sind.
Doch der Berliner Tierpark hofft nach fünf toten Eisbären im Zoologischen Garten und Berliner Tierpark erneut auf Eisbärennachwuchs.
„Der Tierpark Berlin und der Berliner Zoo, die weltweit einen großen Ruf genießen, sollten mit gutem Beispiel vorangehen und nach dem Tod des letzten Eisbärenbabys im Januar – und nicht zu
vergessen dem Tod von Fritz, seinem namenslosen Geschwisterchen und Eisbär Knut – eingestehen, dass ein Zoo kein geeigneter und verantwortbarer Lebensraum für Eisbären darstellt. Die Haltung von
leidenden Eisbären im Zoo ist weder ein Beitrag für die Bildung noch für den Artenschutz, sondern Ausdruck der Unfähigkeit von Zooverantwortlichen im Sinne der Tiere zu entscheiden.
Der Zoo und der Tierpark sollen endlich aufhören Eisbären zu opfern, nur um zahlende Zuschauer anzulocken. Der bmt e.V. kann nur an die Berliner Tierfreunde appellieren, ebenfalls auf
einen Zuchtstopp für Eisbären zu bestehen“, so Rolf Kohnen, Leiter der bmt-Geschäftsstelle in Berlin.