bmt kritisiert Tierversuchsstatistik: Zahl der Tieropfer steigend

Aus der vor wenigen Tagen vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) veröffentlichten Tierversuchstatistik für das Jahr 2016 geht hervor, dass 2.854.586 Millionen Tiere in deutschen Laboren für Tierversuche eingesetzt wurden, rund 100.000 Tiere mehr als im Vorjahr. Der bmt kritisiert die steigende Anzahl der Tieropfer, die für eine fragwürdige Wissenschaft leiden und zu Tode geforscht werden.

Wie in den vergangenen Jahren sind die Hauptleidtragenden in Tierversuchen Mäuse (1.992.749 ≙ 70%), gefolgt von Ratten (317.357≙ 11,2%) und Fischen. Bei den Fischen ist im Vergleich zum Vorjahr ein besonders gravierender Anstieg von rund 200.000 auf nun 311.000 Tiere (bzw. fast 11% der Gesamttierzahl) zu bemerken. Diese mussten überwiegend im Bereich der per Definition zweckfreien Grundlagenforschung leiden und sterben. 3.977 Hunde und 766 Katzen mussten für Tierversuche herhalten, vor allem für Giftigkeitsstudien. Im Jahr 2016 wurden 2.462 Primaten für Versuche verwendet.

Die Grundlagenforschung macht aktuell einen Anteil von 53% aus und bleibt damit laut bmt auf alarmierend hohem Niveau. Der Anteil gesetzlich vorgeschriebener Tierversuche liegt bei 26%, #Tierversuche in der Aus- oder Weiterbildung machen 2,3% aus.

Eine seit Jahren zu beobachtende erschreckende Entwicklung ist die Zunahme der transgenen Tiere, also von Tieren, deren Erbgut manipuliert wird. 2016 waren es 1.209.435 Tiere bzw. 42%, 2015 waren es noch 39%. Insbesondere transgene Mäuse (≙86%) und Fische (≙13%) müssen für solche Forschungen herhalten.

Die Tierversuchsstatistik wird jährlich vom BMEL jeweils für das Vorjahr herausgegeben. Darin nicht erfasst werden Tiere zur Zucht oder solche, die beispielsweise bei „Herstellung“ genveränderter Tiere entstehen und getötet werden, da sie nicht die gewünschte Genveränderung haben.

Der bmt kritisiert den weiter anhaltenden Trend, Tiere als Laborware zu nutzen und drängt auf die Anwendung tierversuchsfreier Verfahren, die nicht nur ethisch zu bevorzugen sind, sondern auch beispielsweise in der medizinischen Forschung zu für den Menschen relevanten Ergebnissen führen.

Der bmt hat gemeinsam mit den Vereinen Ärzte gegen Tierversuche e.V. und TASSO e.V. die Kampagne „Schwimmen bis zur Verzweiflung“ initiiert.

Hier finden Sie die "Tierversuchstatistik 2016 des BMEL".